Erste Tage im neuen Heim

Unser Wohnzimmer ist immer noch etwas steril und riecht komisch. Die hohen Wände und die Fenster ohne Vorhänge geben ihm einen etwas unterkühlten Touch. Ganz zu schweigen vom Plastiktisch, an dem wir in Ermangelung eines richtigen Tisches - hoffentlich vorübergehend - dinieren. Trotzdem ist dieses Haus ein ziemlicher Luxus, von dem ich vor drei Jahren nicht geträumt hätte. Und es ist auch gar nicht so, dass ich so einen Luxus bräuchte, aber er kam einfach so daher. In der Talbot Street habe ich 500, in Portmarnock 650, in Malahide 600 Miete gezahlt und nun sind es 750 pro Kopf. Mein Gehalt hat sich entsprechend mitentwickelt, ja sogar besser entwickelt. Klar ist das eine Menge Kohle, auf der anderen Seite ist der Unterschied nicht so groß, wenn man bedenkt, wa ich vorher hatte. In der Talbot Street und in Portmarnock nur ein kleines Zimmer, dann zusammen mit Cécile eine ca 50qm große Erdgeschosswohnung, in der man die Türen nicht zukriegte, ohne dass die Klinken abfielen und in der wir unter Nachbarterror gelitten haben. Jetzt haben wir ein ganzes neugebautes Haus mit Garage, Balkon und Garten für uns. Nur die Wohnfläche sind jetzt ca. 85qm. Hinzu kommen noch die Vorteile wie hochmoderne Küche, größeres Bett, Fußbodenheizung und viel Licht. Dafür nur 300 Euro mehr ist ja fast ein Schnäppchen. Momentan kämpfen wir noch um einen Esstisch, der uns bisher vorenthalten wurde. Der Landlord hatte einen alten kaputten Glastisch und vier kaputte Stühle für uns bereitgehalten und will nun nicht einsehen, dass wir diese Gegenstände nicht mögen. Schritt für Schritt kommen wir an. Wo und warum und ob das alles irgendwie wichtig ist, das sind ganz andere Fragen.