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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.
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Samstag, 2. April 2011

Wo Arbeitszeit verfügbar ist und Werbefläche knapp

Schilderhalter am Samstag in der Grafton Street
Wenn man in Dublin - zum Beispiel in der beliebten Einkaufsstraße Grafton Street - umhergeht, wird man neben den Straßenkünstlern auch Männer stehen sehen, die ein Schild festhalten. Es sind Werbeschilder, die auf eine Galerie hinweisen oder ein Restaurant oder Friseurgeschäft. Mich hat es immer fasziniert, dass Menschen solche Arbeit machen, die darin besteht, mit einem Schild in dieser strömenden Menschenmasse still zu stehen. Ich frage mich, ob der Erfolg solcher Werbemaßnahmen gemessen wird. Also: Wie viele Menschen lassen sich im Laufe eines Tages von solch einem Schild verleiten, zum Friseur zu gehen? Und wie viel verdient der Schildhalter? Am Ende: Wie viele Menschen muss so ein Schildhalter pro Tag zum Friseur "schicken", damit er sich lohnt? Die Schildhalter scheinen mir auch gar keinen Einfluss auf den Erfolg ihrer Werbemaßnahme zu haben. Denn sie stehen einfach nur da. Manche Schildhalter machen nicht einmal das. Sie sind besser ausgerüstet, zum Beispiel mit einem Angelhocker und vertreiben sich die Zeit mit einem Buch. Ein anderer, den ich heute sah, lehnte an einer Laterne, an die er sein Schild gebunden hatte und spielte mit seinem Handy. Ich glaube so ein Beschäftigungsmodell funktioniert nur da, wo Arbeitszeit billiger und verfügbarer ist als Klebefläche für Werbeposter.

Mittwoch, 23. März 2011

Upload- und Download-Geschwindigkeiten im Vergleich

Mit dem Google Public Data Explorer kann man wunderbar öffentlich zugängliche Daten über Zeiträume hinweg vergleichen und visualisieren. Zum Beispiel Broadband-Geschwindigkeiten. In den folgenden Grafiken habe ich Irland mit Deutschland und je dem Land mit der höchsten und der niedrigsten Verbindungsgeschwindigkeit in Europa verglichen.

Download-Geschwindigkeiten


Die Download-Geschwindigkeit: Deutschland liegt weit vorn und Irland im hinteren Drittel


Upload-Geschwindigkeiten


Die Upload-Geschwindigkeit: Deutschland liegt im Schnitt und Irland ist weit abgeschlagen

Die Verbindungsgeschwindigkeiten sind wichtige Indikatoren für die Wirtschaft, insbesondere für das Potential der Online-Wirtschaft eines Landes. Hohe Download-Geschwindigkeiten verweisen auf einen ausgeprägten Konsum von Online-Medien. Hohe Upload-Geschwindigkeiten hingegen ermöglichen eine große und kreative Teilhabe an der Gestaltung von Online-Medien. Rumänien überrascht hier natürlich.

Dienstag, 22. März 2011

Benzin in Irland: E10? Nie gehört!

Irische Tankstelle: Diesel und Super ("Unleaded"), sonst nichts
Während die Autofahrer in Deutschland garantiert das falsche Benzin tanken, verwirrt von all den Sorten (Super, Super Plus, E10, VPower, Ultimate...), gibt es in Irland einfach nur zwei: Diesel und Unleaded (unverbleit 95 octane - also unser Super). Da kann man eigentlich nichts falsch machen. Anders herum tun mir die Iren, die nach Deutschland fahren, jedoch Leid. Das versteht ja kein Mensch, was man da tanken soll.

Über die Preise beschweren sich die Iren natürlich auch, obwohl die mit 1,49 für Super noch ganz human sind, wenn man es mit den Deutschen Preisen vegleicht, die sich im Moment bei 1,60 befinden können. Diesel kostet in Irland zur Zeit rund 1,45. Die Unterschiede zwischen Super und Diesel sind hier nie sehr hoch.

Einen Überblick über die irischen Benzinpreise im Verglich mit den Preisen all der anderen EU-Länder, findet man auf der Website des AA, also des irischen ADACs.

Montag, 14. März 2011

Irland besteht auf ruinöser Steuerpolitik

Irland hat im entwickelten Europa mit 12,5% die niedrigsten Unternehmenssteuern. Zum Vergleich: Den nächst höheren Satz hat Polen mit 19%! Das restliche Europe blickt mit kopfschüttelndem Unverständnis auf Irland, dass sich trotz absolutem Staats- uns Bankenbankrott weiterhin weigert, die Steuern auch nur um einen Prozent anzuheben. Zuletzt heute in Gestalt des Finanzministers Michael Noonan, der sich mit Sarkozy und Trichet in Brüssel stritt. Und auch Merkel ist wenig begeistert. Es ist, als stünde da in aller Öffentlichkeit ein nackter Mann, der sich weigert, die Hosen hochzuziehen, die ihm um die Knöchel liegen. Verrückt und unanständig.

Verrückt, denn es könnte Irland aus der Patsche helfen, ohne dass man gleich so anziehen müsste, dass alle Firmen fluchtartig das Land verlassen würden. Denn auch mit 15% wäre Irland immer noch konkurrenzlos in Europa. Und unanständig ist es, denn die großen Firmen profitieren von den Bildungseinrichtungen und der Infrastruktur, die aus den Steuergeldern bezahlt werden müssten. Auf diese Art mag Irland genau das Gegenteil erreichen: Die jungen und gut gebildeten wandern aus und die Infrastruktur verfällt. Das macht ein Land für Arbeitgeber viel unattraktiver als ein moderater Steuersatz.

Wenn ich mit Iren darüber spreche oder die irischen Tageszeitungen lese, habe ich das Gefühl, dass es darum geht, verzweifelt das Gesicht zu waren und eben genau nicht das zu tun, was das große böse Europa mit den großen bösen Mächten Frankreich und Deutschland, dem kleinen grünen Rebellen aufzwingen will. Man sah das ja auch bei den irischen Abstimmung zum Vertrag von Lissabon. Mit diesem Minderwertigkeitskomplex, den die irische Regierung stellvertretend für sein Volk zur Schau trägt, macht man in der Runde der Großen auf Dauer jedoch keine gute Figur. Irland ist so klein, in vielerlei Hinsicht und seine Bewohner sind es auch. Eine Kollegin sagte mir: "Wir können diese niedrige Steuer nicht aufgeben. Das ist alles was wir haben!" Vielleicht wahr. Und ziemlich traurig, eigentlich.

Sonntag, 13. März 2011

Die Parabel von der Irischen Entschuldung

Die Zeiten sind hart, alle haben Schulden...
Hier ist eine kleine Geschichte, die man sich gerade in Irland erzählt:

Es ist ein langsam vergehender Tag in einem kleinen nassen Irischen Städtchen. Die Zeiten sind hart, alle haben Schulden, alle leben auf Kredit.

Am Hotel hält ein deutscher Wagen mit deutschem Kennzeichen. Ein Mann steigt aus und geht hinein. Er legt einen 100-Euro-Schein auf den Tresen und verlangt vom Hotelier Schlüssel zu den oberen Zimmern. Er möchte sich eins für die kommende Nacht aussuchen.

Als der deutsche Besucher nach oben entschwand, nahm der Hotelier die 100 Euro und zahlte seine Schulden an den Fleischer neben an zurück. Der rennt zum Schweinezüchter, um dort seine Schulden für das gelieferte Fleisch zu zahlen. Der Bauer läuft zum Futterbetrieb und gibt dort die 100 Euro ab, die er noch fürs Schweinefutter schuldet. Der Futterhändler läuft zum Pub, wo er endlich seine 100 Euro Trinkschulden zurückzahlt. Der Barmann schiebt den Schein einer Prostituierten zu, die es auch schwer hat, ihm aber ihre Dienste auf Kredit anbot. Die Prostituierte läuft zum Hotel und zahlt dem Besitzer die 100 Euro für die Zimmermiete, die sie noch schuldete.

Als der Deutsche wieder runter kommt, liegt der 100-Euro-Schein wieder auf dem Tresen. Etwas abgegriffen zwar, aber dennoch 100 Euro. Der Deutsche nimmt die 100 Euro und sagt, ihm gefielen die Zimmer nicht. Er steigt mit samt dem Geld in sein teures Auto und verlässt das Städtchen.

Niemand produzierte etwas und niemand verdiente etwas. Trotzdem sind die Einwohner des Städtchens nun entschuldet und sehen der Zukunft wieder mit ein bisschen Optimismus entgegen.

(Auf Englisch gelesen auf Jaded Isle)

Mittwoch, 9. März 2011

Organisiertes Verbrechen: Gangs of Dublin

Irische Gangster im Film (1998)
Dublin hat den Ruf, eine Stadt zu sein, in der nicht die Polizei das organisierte Verbrechen bekämpft, sondern in der sich die Gangmitglieder auf traditionelle gälische Art gegenseitig dezimieren. Schon die Wikinger zeigten sich im 10. Jahrhundert beeindruckt davon, dass die Iren sich lieber gegenseitig bekämpften, als gemeinsam gegen die neuen Eindringlinge vorzugehen.

Mindestens 17 Gangs - beziehungsweise Familien - soll es beispielsweise in Dublin geben. Seit 1998 wurden nur 23 Mörder verurteilt, aber rund 200 Morde in der irischen Szene begangen. Die Polizei hatte einerseits nie die Mittel und andererseits erspart sich das Land alle möglichen Kosten bei der Polizei, den Gerichten und dem Strafvollzug. Speziell in den Neunzigern blühte der Drogenhandel und die Bosse wussten nicht wohin mit dem ganzen Geld. Ohne Scheu vor der Öffentlichkeit kauften sie riesige Villen, Ländereien und Pferderennställe. Wenn mal jemand für ein paar Jahre in den Knast kam, ging es danach gleich weiter mit der Karriere oder man setzte sich ab in die Karibik. Die Gewinnspanne lag bei 800% und die einzigen Feinde waren die anderen Familien, die das gleiche Business betrieben.

Illustre Gangster wie The General Martin Cahill wurden legendär und kontrollierten den Handel von Heroin, Koks und Canabis in Dublin. Cahill, ein Familienvater und Taubenzüchter, der keinen Alkohol trank und keine Drogen konsumierte, wurde 1994 auf offener Straße angeblich von der IRA erschossen, da er die sonst übliche Kooperation mit dieser Organisation verweigerte. Cahill galt vielen als eine Art Robin Hood, war in Wirklichkeit jedoch ein brutal folternder Mörder, der seinen Rivalen gerne mal Nägel durch die Hände schlug oder die Ohren abschneiden ließ.

Der Welle der Gewalt in den Neunzigern folgten einige kurzfristige Erfolge, da man durch das neu gegründete Criminal Assets Bureau lernte, nicht die Gangster als Personen zu bekämpfen, sondern ihnen Geld und Besitz nahm. Daraufhin passte sich die Szene an und wurde dezenter und unauffälliger. Gelder wurden außer Landes gebracht oder gewaschen und nicht einfach auf den Kopp gekloppt.

Der irische Canabis-Handel soll mittlerweile in vietnamesischer Hand sein. Die Rezession half mit der Bereitstellung von billigen Mietshäusern, die in Gewächshäuser umgewandelt werden, sodass man günstig hochpotente Pflanzen vor Ort anbauen kann und sich den teuren und riskanten Schmuggel über das Meer erspart. Die Canabis-Szene ist im Moment eher gewaltfrei, Experten gehen jedoch davon aus, dass die wachsenden Gewinnspannen auch die irischen Familien anziehen wird - mit den absehbaren Folgen für die Vietnamesen.

Dienstag, 8. März 2011

Google kauft 3 Bürogebäude in Dublins Innenstadt

Die Internetfirma Google hatte gerade vor ein paar Wochen ein neu gebautes Bürogebäude für 99 Mio Euro gekauft und gab nun bekannt, dass es auch die bereits zuvor schon von der Firma für jährlich 8 Mio Euro gemieteten Bürogebäude auf der anderen Straßenseite für weitere 100 Mio Euro gekauft hat. Die National Asset Management Agency (eine Art Treuhand, die versucht den Schaden der geplatzten Immobilienblase durch Verkäufe einzudämmen) freute sich über den Verkauf des neu erbauten Bürokomplexes. Dank der dramatisch gesunkenen Preise ist es zwar immer noch ein Milliardengrab für den Steuerzahler, jedoch ist ein Verkauf zum leicht über dem Marktwert liegenden Preis ein kleiner Erfolg. Google war bereit den Preis zu zahlen, da das Gebäude strategischen Wert hat und auch als Investition zu sehen ist. Außerdem braucht die Firma dringend Platz für die bereits angekündigten neuen 1000 Mitarbeiter, die dieses Jahr noch eingestellt werden sollen. Wer die Büros von innen kennt, wird wissen, dass es zuletzt schon manchmal eng werden konnte.


Google Europe HQ, Gordon Street. Bewege das Bild mit der linken Maustaste oder gehe zur großen Kartenansicht

Am Wochenende las ich den interessanten und ausführlichen Artikel When Irish Eyes Are Crying. Er beschreibt hervorragend, wie ein vor Geldgier blinder Klüngel von einigen wenigen Immobilien- und Kreditspekulanten dieses Land in den Ruin getrieben hat. Natürlich nicht, ohne ein blindes Volk, das das Versprechen vom plötzlichem Reichtum ohne Gegenwert gerne geglaubt hat. Es fasziniert mich immer wieder, wie einfach die Erklärung ist: Künstlich in die Höhe getriebene Preise beförderten einen Bauboom, der viel zu viele Wohnraum für dieses Land mit seiner kleinen Bevölkerung produzierte. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich da stand, als ich vor einigen Jahren ankam und dachte: Wer soll in all diese Wohnungen ziehen? So viele Leute hat das Land gar nicht, selbst falls die Einwanderung anhalten sollte. Und dabei ist es geblieben: Geisterstädte überall. Die Einwanderer sind wieder nach Polen und Lettland abgezogen. So banal und einfach, dass es nicht einmal ein Studium braucht, um diese Fragen aufzuwerfen.

Dienstag, 25. Januar 2011

Irische Steuern und Sozialabgaben für Arbeitnehmer

Auch nach den neusten Änderungen und Anhebungen im irischen Budget sind Steuern für Arbeitnehmer in Irland immer noch vergleichsweise günstig und unkompliziert. Im Folgenden findet sich eine kleine Übersicht, mit welchen Abzügen vom Lohnzettel im Jahr 2011 zu rechnen ist:

Sozialversicherungsbeiträge
  • Universal Social Charge wird zu 7% auf das gesamte Einkommen erhoben
  • Pay Related Social Insurance wird zusätzlich zu 4% auf das gesamte Einkommen erhoben
Einkommenssteuern
  • Jahresverdienst bis 32.800 € werden für Singles mit 20% versteuert, alles darüber mit 41% (2010 war die Grenze bei 36.400 €)
  • Alleinerziehende: 20% bis 36.800, darüber 41%
  • Verheiratete: 20% bis 41.800, darüber 41%

Steuernachlässe wurden generell um 10% reduziert, manche Nachlässe wie z.B. die für Mieter werden über die nächsten Jahre eingestellt.

Mehr zu den neuen Steuern für Arbeitnehmer findet man auf den Seiten des irischen Finanzamts Revenue. Sehr praktisch ist auch der online Steuer-Rechner von Deloitee.

Freitag, 21. Januar 2011

Irlands Jugend wandert aus

Das Expatforum (siehe auch Telepolis) hat ein paar Zahlen zu einem d er für Irland schlimmsten Aspekte der Krise zusammengefasst: Die massenhafte Auswanderung der Jugend.

27700 irische Staatsbürger wanderten zwischen April 2009 und April 2010 vor allem nach Australien, Kanada und den USA aus. Über die nächsten zwei Jahre werden sicher noch um die Hunderttausend Iren dazukommen. Zählt man alle Menschen, die wieder auswanderten, also auch vorher eingewanderte Polen, Deutsche, Letten und so weiter, dann kommt man auf 65300 Auswanderer für den Zeitraum von April 2009 bis April 2010. Das in einem Land, indem nur etwas mehr als im Großraum Berlin leben.

Bei einer Arbeitslosenquote von 13,4% wird den Jungen sogar offiziell dazu geraten, auszuwandern. Das schafft Erleichterung für die Jugend und entlastet kurz- bis mittelfristig auch die Sozialausgaben des Staates. Die langfristigen Folgen, die aus Innovationsverlust und Überalterung der Gesellschaft resultieren, sind nicht abzusehen.

Vielen Dank an NoodleGei für den Hinweis, der zu diesem Artikel führte.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Rezession vs Brot

Seit ein paar Tagen hatte ich in den Lebensmittelläden um mich herum vergeblich nach dem Blazing Salads Roggen Sauerteigbrot gesucht. Ich fing an, mir Sorgen zu machen, schließlich war es das einzige seiner Art, das in Dublin frisch gebacken und immer erhältlich war. Also schrieb ich eine E-Mail an das Familienunternehmen Blazing Salads:


Hi dear Blazing Salads,

I am a huge fan of your breads and recently noted that I cannot get them anymore in Dublin from my usual suppliers. I don't find them in FRESH supermarkets and my usual Donny Brook Fair on Baggot St told me they are not getting your bread in anymore, but were not able to tell me why.

Could you please clarify! Is that just a temporary disruption, a mere coincidence, are you shrinking your output or have you even stopped your bread production?

Kind regards,

Gilbert


Die traurige Antwort kam noch am selben Tag:


Hi Gilbert,

We have had to cease production of our breads in our bakery, with the result we cannot supply shops anymore. We have begun baking the bread daily in our deli, 42 Drury Street. Oven capacity is limited so if you are coming in to buy a loaf I suggest phoning either the day before or the morning of the day to have your bread put by for you. This will avoid disappointment. The number is 01-6719552.


Kind regards
 

Lorraine Fitzmaurice


Mit anderen Worten: Die einzige Firma, die es verstand, nach deutschen Maßstäben anständiges Brot in Dublin zu backen, droht vollständig der irischen Rezession zum Opfer zu fallen. Schade. Die Iren kaufen mehrheitlich wabbeliges blasses Toastbrot, ohne Nähr- oder Ballaststoffe. Und in einer Rezession haben die Preise von Blazing Salads (um 3,70€ pro 750g) sicher auch nicht geholfen. Ich denke aber, dass dieser Preis gerechtfertigt war, da die Qualität stimmte und die Rohstoffe als "organic" zertifiziert waren. Nun muss ich also sehen, dass ich besonders früh aufstehe, um ein Brot zu bekommen.

Dienstag, 11. Januar 2011

Irische Tourismus Gewinne fielen 2010 um 13%

Von der Connolly Bridge in Dublin
Irlands Tourismus-Branche fuhr im letzten Jahr 4,6 Milliarden Euro Gewinn ein, das sind rund 13% weniger, als im Jahr davor. Seit 1998 waren die Einnahmen nicht mehr so gering. Die Zahl der Besucher fiel sogar um 15% auf 5,6 Millionen. Die Touristen aus Großbritannien hielten sich am stärksten zurück.

Die traditionellen B&Bs (Bed and Breakfasts) sahen sich auch aus anderen Gründen in einer Krise: Viele neue Hotelbetten machen ihnen das Geschäft streitig und nicht registrierte B&Bs, die keine Gebühren zahlten und deshalb günstigere Preise anbieten konnten, taten ihr übriges. Als Konsument muss ich jedoch auch sagen, dass die Irischen B&Bs sich oft auf ihren Lorbeeren ausruhten und horrende Preise für zum Teil furchtbare Zimmer verlangten. Durch die große Nachfrage, sahen sich viele Betreiber auch nicht in der Not, einen guten Service zu bieten oder Kulanz zu zeigen. Beispielsweise kenne ich Fälle, wo Touristen trotz bestätigter Buchung wieder weggeschickt wurden, weil das B&B überbelegt war. Aus eigener Erfahrung weiß ich von ganz traurigen Frühstücksangeboten zu berichten. Hier kann man Glück oder Pech haben.

Für dieses Jahr sind die Iren jedoch optimistisch. Umfragen zeigen, dass Irland nach wie vor ein äußerst beliebtes Ziel ist. Die Nutzer der Reiseseite Frommers.com haben Irland auf den ersten Platz der beliebtesten Ziele 2011 gewählt. Letztes Jahr war es noch Paris. Mindestens 80% aller Touristen buchen mindestens Teile ihrer Reise mittlerweile online. Außerdem sind die irischen Preise gesunken und in Großbritannien wurde die Mehrwertsteuer angehoben. Das macht Irland auch für Konsum-Kurztrips aus dem Nachbarland attraktiv.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Einige ausgewählte Punkte des irischen Budgets 2011

Passend mörderische Werbung zum Thema

In der folgenden Liste finden sich einige ausgewählte Punkte des irischen Budgets für 2011. Die gesamte Liste der Hauptpunkte kann in der Irish Times nachgelesen werden.

Dienstag, 7. Dezember 2010

PISA: Irlands Schüler verschlechtern sich in Lesen und Mathematik

Irlands Schüler sind im OECD PISA-Ranking beim Lesen vom fünften Platz im Jahr 2000 auf Platz 17 im letzten Jahr abgerutscht. Das war der größte beobachtete Absturz unter allen 39 erfassten Ländern. In Mathematik rutschen die Schüler von Platz 16 auf Platz 26 ab. In einer ersten Reaktion sprach das Bildungsministerium etwas hilflos von nun erfassten Kindern von Immigranten und Sonderschülern, auf die das Ergebnis zum Teil zurückzuführen sei.

Montag, 6. Dezember 2010

Der irische Botschafter in Berlin im Interview mit The European Circle

Be Irish Embassy 01
Irische Botschaft in Berlins Friedrichstraße
The European Circle hat sich der Verständigung der Europäer untereinander verschrieben und berichtet zu diesem Zweck kompetent recherchiert über Europa relevante Themen. Am letzten Freitag wurde der irische Botschafter in Berlin Dan Mulhall interviewt: Irland ist nicht nur eine Wirtschaft.

Mulhall berichtet optimistisch aus Irland. Er zeichnet ein sehr Europa freundliches Bild von den Iren, das im Moment sicher nicht repräsentativ ist. Die Iren fühlen sich in ihrem Stolz auf die Unabhängigkeit ihres Landes und die Erfolgsgeschichte, die es vor kurzem noch war, verletzt.

Erhellend sind Mulhalls Erklärungen zur Wurzel der Immobilienblase: "Man muss die Geschichte Irlands verstehen, die Leute in Irland glauben, dass man ein eigenes Haus besitzen soll – das ist anders als in Deutschland. Die irische Geschichte war traurig, die Leute haben ihr Land und ihre Häuser verloren und jetzt glaubt die Bevölkerung, dass der Immobiliensektor sehr wichtig ist."

Das ist sicher richtig und überhaupt ist Deutschland auch dank einer niedrigen Eigentumsquote von knapp über 40% von einer Immobilienblase verschont geblieben. Irlands Quote ist etwa doppelt so hoch und machte das Land sehr anfällig für diese Krise. Allerdings ist die historische Motivation nur die halbe Wahrheit. Die andere Seite ist die Gier im Bau- und Bankensektor und die vernachlässigte Gesetzgebung, die auf die angeblich alles regelnden Marktgesetze vertraut. Laissez faire ist in Irland die Grundregel. Das macht das Land auch so sympathisch auf der einen Seite. Auf der anderen Seite macht der Grundsatz des "Lasst-sie-mal-machen" die Politik und Wirtschaft korrupt, denn Kontrolle muss niemand fürchten. Mulhall sagt dazu überaus diplomatisch, fast salomonisch:

"Jemand kann natürlich jetzt sagen, dass er diese Probleme früher gesehen hat. Aber wenn man eine Blase im Immobiliensektor hat, ist es schwierig, diese Blase zu verhindern. Es ist schwierig, so eine Situation zu verhindern und einen anderen Weg zu finden. Aber wir haben aus dieser Krise gelernt und ich bin sicher, dass wir in der Zukunft stabiler werden."

Ja, es ist schwierig, besonders wenn man keine staatlichen Strukturen aufbaut, die sich um die nachhaltige Entwicklung der Ökonomie sorgen. Vorsichtig hoffen lässt Mulhalls vage Absichtserklärung: "In Zukunft werden wir gegenüber dem Immobiliensektor ein wenig skeptischer sein." Ich drücke den Iren die Daumen. Und wie Mulhall so schön sagt: "Irland ist nicht nur eine Wirtschaft, es ist ein Land mit einer einzigartigen Kultur, lebendiger Musik und Tanz und so weiter."

Samstag, 4. Dezember 2010

Double Irish: Kaum Steuern für Technologieunternehmen in Irland

Zur interaktiven Grafik von Bloomberg
Die Daten-Analysten von Bloomberg haben in dem Artikel "Google 2.4% Rate Shows How $60 Billion Lost to Tax Loopholes" an einem Beispiel gezeigt, wie man mit "Double Irish" und "Dutch Sandwich" fast keine Steuern in Europa zahlen muss, wenn man seine Zentrale in Irland hat.

Und so geht es: Die Millionen, die man in Europa mit seiner Technologie verdient, werden über die irische Zentrale verbucht. Schon damit entgeht man den hohen Unternehmenssteuersätzen anderer europäischer Staaten. Die Gewinne werden allerdings fast komplett als Lizenzabgaben an eine irische Holding in den Bermudas gezahlt ("Double Irish", weil zwei irische Firmen beteiligt sind). Es entsteht also in Irland fast gar kein versteuerbarer Gewinn. Durch eine direkte Überweisung des Geldes in die Bermudas würde allerdings eine Steuer anfallen, die man dadurch umgeht, dass das Geld zuerst durch die Niederlande geschickt wird ("Dutch Sandwich"). Denn mit den Niederlanden hat Irland ein EU-Abkommen, dass Lizenzgebühren von Steuern ausnimmt.

Ich verstehe, dass jede Firma vor seinen Anteilseignern die Pflicht hat, Steuern so wie alle anderen Kosten auf legalen Wegen zu minimieren, um den Gewinn zu maximieren. Deshalb ist es eben die Pflicht des Gesetzgebers, in diesem Falle des irischen Staates, den rechtlichen Rahmen im Interesse seiner Bürger so zu gestalten, dass solche extremen Praktiken ausgeschlossen sind. Frankreich hat sich durch das oben geschilderte Beispiel zur Idee, die manche schon eine "Google-Steuer" nennen, inspirieren lassen, die das Ausnutzen solcher unausgegorenen Gesetzgebung in europäischen Staaten wie Irland durch neue Gesetzgebungen verhindern soll.

Sind die Deutschen Schuld an Irlands Krise?

Randlage Währungsraum
Das Argument geht so: Seit es den Euro-Währungsraum gibt, haben große Länder, besonders Deutschland, Irland mit Geld überschwemmt. Für diese Kredite ziehen diese Länder nun die Preise an und Irland geht bankrott in die gehasste Abhängigkeit.

Ja, der gemeinsame Währungsraum hat es Irland ermöglicht, sich Geld zu leihen. Aber es ist absurd, anzunehmen, dass deutsche Banken den Iren Geld aufgezwungen haben und verlangt hätten, es ruinös anzulegen und an gierige Bauunternehmer weiterzuverleihen oder zahlungsunfähigen Privatpersonen Hauskredite zu geben.

Irland muss seine inkompetente und korrupte Business-Struktur reformieren. Es ist geradezu selbstmörderisch, wie Irland großen Firmen erlaubt, die staatlichen Steuersystem zu unterlaufen. Banken wurden zudem keinen adäquaten Kontrollen unterzogen. Es gibt haarsträubende Geschichten von Hunderten von Millionen, die per Kredite an Vorstandsmitglieder verschiedener Banken verteilt wurden. In einem Fall wurden €400 Millionen zur Verfügung gestellt, um Firmenanteile von einem Privatmann zurückzukaufen, der diese Anteile heimlich erworben hatte.

In dem Irish Times Artikel Falling out of love with the EU sagt Professorin Brigid Laffan vom University College Dublin, dass diese Trotzreaktion, mit dem Finger auf andere zu zeigen, verständlich sei, aber eben unehrlich. Die Krise sei durch politische Schwäche selbst gemacht. Am Ende des Artikels, findet man dann aber doch, dass die angebliche "Deutsche zuerst" Attitüde des modernen Berlin mindestens mitschuldig ist.

Steuern und Steuerbetrüger am Pranger

Es ist bekannt, dass Irland ein einfaches und niedriges Steuersystem hat. Für die Einkommenssteuer eines Singles gilt zum Beispiel, dass die ersten €36,400 pro Jahr mit nur 20% besteuert werden, alles was darüber hinaus geht mit 41%. Zusätzlich zu den geringen Steuern gibt es zahlreiche Erstattungen, beispielsweise der PAYE tax credit €1,830, den jeder Angestellte verlangen kann. Einfach so. Man kann auch als Mieter Geld zurück verlangen, medizinische Kosten anrechnen lassen, Rentenbeiträge geltend machen und so weiter. All das lässt sich recht einfach mit Formularen machen, die man inklusive Beratung im Steuerbüro bekommen kann.

PAYE steht für "pay as you earn" und bedeutet, dass die Steuern automatisch vom Lohn abgezogen werden. Steuern auf Aktienverkäufe und ähnliche Gewinne müssen rechtzeitig erklärt und gezahlt werden. Sie betragen wie in Deutschland 25% und werden nicht automatisch einbehalten. Wer Gewinne "nicht rechtzeitig" erklärt, muss bei Entdecken mit 40% rechnen.

Das einfache und ziemlich günstige System verhindert natürlich nicht, dass Steuern hinterzogen werden. Jedes Jahr gibt es eine Steuersünder-Liste, die öffentlich für jeden einsehbar ist. So stand zum Beispiel diese Woche in der Irish Times, dass der Zahntechniker Gerard Field aus der Rathmore Avenue in Stillorgan, Co Dublin einen Vergleich einging und €639.602 dafür zahlte. Der Priester Christopher McCormack aus Galway musste eine nicht benannte Summe Strafe zahlen. 1,87 Millionen Euro zahlte Robert Galbraith, ein Manager aus Wexford. Insgesamt wurden so dieses Mal 13 Millionen Euro eingetrieben.

Die Labour Party, also die irischen Sozialdemokraten, haben jetzt vorgeschlagen noch einen dritten Steuersatz von 48% für Besserverdiener (> €100,000 für Singles) einzuführen. Das ist gut für den Staat und die Geringverdiener oder Menschen ohne Einkommen, die auf ihn angewiesen sind. Es ist schlecht für die Steuerzahlungsmoral. Aber Moral ist nichts naturgegebenes und muss sowieso durch Sanktionen erzwungen werden, besonders jegliche Zahlungsmoral.

Donnerstag, 25. November 2010

Die Macht der Kunden durch Social Media oder wie ich 150 € sparte

Im letzten Sommer ging ich auf eine lange Tour durch Europa und habe dazu viele meiner Sachen von Irland nach Deutschland von einer Umzugsfirma verschicken lassen. Leider war die Sendung dann um mehr als eine Woche verspätet und ich musste ohne viele meiner Sachen auf Tour gehen. Noch unangenehmer: Ich konnte nicht zu gegen sein, um die Lieferung entgegen zu nehmen. Und am allerschlimmsten: Ich bekam niemanden von der Umzugsfirma ans Telefon und wenn, bekam ich nur sehr vage Aussagen und Versprechungen, die nicht eingehalten wurden. Eine Kontaktaufnahme durch die Firma fand nicht statt. Da lief ich also, durch Prag und Budapest mit meinem Handy am Ohr und versuchte die Ankunft und Entgegennahme meiner Kartons im fernen Deutschland zu organisieren. Urlaub sieht anders aus.

So etwas kann passieren und ist kein Weltuntergang. Was mich jedoch wütend machte, war wie die Firma mit mir umging. Sie hatten ihr Geld - 500 Euro - von mir bekommen und scherten sich nicht mehr um den Service. Ich beschloss, um einen Preisnachlass zu bitten, schlug 20% vor. Ich konnte den Spott auf der anderen Seite geradezu spüren. Mir wurde z.B. vom Chef der Firma geraten, ich solle mich doch bei der Verbraucherzentrale beschweren. Nach diesem zynischen Vorschlag beschloss ich, Yelp, eine lokale Review-Website, zu nutzen, um meinen Frust zu ventilieren. Nach dem Posten meiner Geschichte, machte ich die Firma durch eine E-Mail darauf aufmerksam.

Plötzlich schrieben sie zurück, waren sehr interessiert und baten um meine Kontoverbindungen, um mir einen Preisnachlass zu geben. Ich war zufrieden und verhandelte nicht weiter, denn es ging mir um die Geste, nicht um viel Geld. Jedoch... es passierte nichts. Also schrieb ich fleißig weiter, auf Yelp, Qype, Google usw. Ich sah dabei ganz ähnliche Geschichten mit der selben Firma und wir - die Kunden - begannen auf diesen Seiten untereinander zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.

Dann passierte etwas, was noch nie vorher passierte: Die Firma rief mich an. Sie sagten mir, wie sehr es ihr Geschäft bedrohen würde, dass sie vielleicht schließen müssten, wenn sie weiterhin solche negative Publicity bekämen. Sie versuchten, mich dazu zu bewegen, meine Kommentare zu entfernen. Ich sagte, dass sie lieber guten Service machen sollten, denn dann würden sie positive Reviews bekommen, die meine Kommentare relativieren würden. Am Ende boten sie mir nochmal einen Nachlass an, wenn ich nur aufhörte zu posten. Noch am selben Tag erhielt ich 150 €, das sind weit mehr als 25%. Ich machte ein tatsachengerechtes Update meiner Posts, entfernte sie jedoch nicht. Von einem Leidensgenossen auf Qype erfuhr ich, dass auch er einen erheblichen Nachlass bekam. Vor kurzem rief mich die Firma noch einmal an und bat um Entfernung. Jetzt gehe ich einfach nicht mehr ans Telefon, wenn sie anrufen - die Firma lernt nun die andere Seite kennen.

Was mich daran wirklich erfreut, ist ńicht das Geld, sondern die Tatsache, dass diese Firma sich beim nächsten Mal ganz genau überlegen wird, wie sie reagiert, wenn sie Ihren Auftrag nicht wie vereinbart ausführt. Werden sie wieder arrogant und unbekümmert sein? Ich vermute nicht. Sie werden jetzt daran denken müssen, wie gefährlich öffentlich ihr Geschäftsgebaren ist.

Außerdem fühlte es sich ungeheuer powerful an, als diese Firma, die Kunden wie Dreck behandelte, plötzlich uns Kunden hinterher bettelte. Das ist die neue Macht der Kunden durch Social Media.



Nebenbemerkung: Eine Schattenseite ist, dass Qype mit offensichtlich vorgetäuschten positiven Reviews gespammt wird: 5 überpositive Reviews an einem Tag von Nutzern, die noch nie zuvor auf Qype waren. Qype reagierte auf Nachfrage, was sie mit solchen falschen Reviews machen, gar nicht. Egal, es ist trotzdem schön zu sehen, wie das Internet eine Öffentlichkeit schafft und dadurch die Machtfrage umkehren kann.

Mittwoch, 24. November 2010

Irland im Vergleich europäischer Unternehmenssteuersätze

Irland hat mit 12,5% innerhalb Europas die niedrigsten Unternehmenssteuersätze, nur Bulgarien und Zypern liegen mit 10% noch darunter. Unter den 31 in der OECD zusammengeschlossenen Industriestaaten ist es der niedrigste Steuersatz überhaupt, in der USA liegt der Satz bei 40%. Deutschland liegt mit knapp 30% immer noch hinter Frankreich mit beinahe 35%.

Innerhalb Westeuropas sind Irlands Steuersätze nicht vergleichbar. Trotzdem wehrt sich Irland heftig gegen die Harmonisierungsbemühungen Europas und sagt, dieser Steuersatz sei nicht verhandelbar. Es ist dieser Steuersatz, der Irland so attraktiv und damit vorübergehend reich gemacht hat. Ein Blick auf die Grafik ausgewählter Staaten unten zeigt, dass selbst zu Polen's Niveau (19%) noch soviel Raum ist, dass Irland kaum unattraktiver würde, wenn man diesen Satz um einige Prozentpunkte anheben würde. Jeder angehobene Prozentpunkt, so das ZDF, brächte jährliche Mehreinnahmen von rund 300 Mio. €.

Freitag, 12. November 2010

Brauchen die Iren einfach nur mehr Käse?

Der Guardian kündigte im Artikel "Let them eat cheese" ("Sollen sie doch Käse essen") an, dass am 15. November Käse ans Volk verteilt werden soll. Der Landwirtschaftsminister Brendan Smith hat insgesamt 53 Tonnen irischen Cheddars mit Hilfe von EU-Agrarmitteln von Irischen Farmen aufgekauft. Es gehe darum, "zum Wohlbefinden der am meisten benachteiligten Bürger im Land beizutragen".

Man könnte das für zynisch halten oder für einen Witz. Statt sich der horrenden Finanzkrise zu widmen, wandelt man auf Marie Antoinettes Spuren, die mit den Worten "Sollen sie doch Kuchen essen" das französische Volk zur Revolution gereizt hat.

Auch die Kinderlein werden sich freuen, so die erbosten Iren: Der Weihnachtsmann hat dieses Jahr Käse im Sack.