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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Immigrationstrend in Irland

Die Kombination von Geburtenrate und Migration in Irland, führte 2008 zu einem Anstieg der Bevölkerung um 83100 (+1,9%). In Irland lebten damit im April 2008 rund 4,42 Mio. Menschen. Während 2008 rund 72300 Geburten den ungefähr 27700 Verstorbenen gegenüberstanden (1994 war es noch 49000 zu 33000) und damit das Geburtenstärkste Jahr seit 1980 markierte, ging es mit der Immigration nun den Bach runter, wie folgende Grafik zeigt.



EU 12 sind die 10 Länder, die der EU am 1. Mai 2004 beitraten, also Zypern, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien und auch die 2 neuen Beitrittsländer Bulgarien und Rumänien, die der EU am 1. Januar 2007 beitraten. Sie stellen mit deutlichem Abstand die größte Einwanderergruppe seit 2005 dar. Dann kommen die Iren, die aus anderen Ländern zurückwandern, gefolgt von den restlichen EU-Nationalitäten und Großbritannien. Etwa 2000 US-Bürger wanderten ein. Nicht im Diagramm sind ca. 16000 Einwanderer aus der ganzen restlichen Welt. Im Diagramm unten sieht man auch, dass die meisten Auswanderer 2008 ebenfalls aus der Gruppe der EU 12 kommen. Interessant ist auch der Einbruch unter den irischen Einwanderen – sie scheinen kein besonderes Vertauen in die Wirtschaftskraft ihrer Nation zu haben.



Es trifft sich nun natürlich katastrophal, dass in Irland Häuser, Büros und Wohnungen gebaut wurden, als würde der Einwandererstrom nie abreißen. Das uns nun allen bekannte Phänomen, das hier nun die Wirtschaftskrise so dramatisch anheizt. Diese Häuser stehen nun alle leer. Keiner kauft sie mehr, die Kredite sind ungeheuer teuer geworden und die Mieten brechen ein. Ein Kollege von mir hat ein Haus gekauft und hat mir erzählt, dass er nun pro Monat 600 € mehr an Zinsen zahlt, als noch vor 9 Monaten. Das heißt, das kommt noch obendrauf auf die normale monatliche Rate, die sowieso bei 1200 € liegen dürfte. Da kommt mir meine 1500 € Miete nun beinahe wie ein Schnäppchen vor. Ein verrücktes Land. Und wieder sehe ich meine Meinung bestätigt, dass Wohnbesitz nicht zwangsläufig das Rezept zum Wohlstand ist, als dass er jahrelang gepredigt wurde. Man kam sich ja schon asozial vor, wenn man sich nicht mindestens eine Wohnung "gekauft" (bzw. von der Bank und seiner eigenen Zukunft geliehen) hatte.

Alle Daten sind vom CSO - Central Statistics Office Ireland, die Grafiken wurden von mir erstellt.

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