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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Dienstag, 8. März 2011

Google kauft 3 Bürogebäude in Dublins Innenstadt

Die Internetfirma Google hatte gerade vor ein paar Wochen ein neu gebautes Bürogebäude für 99 Mio Euro gekauft und gab nun bekannt, dass es auch die bereits zuvor schon von der Firma für jährlich 8 Mio Euro gemieteten Bürogebäude auf der anderen Straßenseite für weitere 100 Mio Euro gekauft hat. Die National Asset Management Agency (eine Art Treuhand, die versucht den Schaden der geplatzten Immobilienblase durch Verkäufe einzudämmen) freute sich über den Verkauf des neu erbauten Bürokomplexes. Dank der dramatisch gesunkenen Preise ist es zwar immer noch ein Milliardengrab für den Steuerzahler, jedoch ist ein Verkauf zum leicht über dem Marktwert liegenden Preis ein kleiner Erfolg. Google war bereit den Preis zu zahlen, da das Gebäude strategischen Wert hat und auch als Investition zu sehen ist. Außerdem braucht die Firma dringend Platz für die bereits angekündigten neuen 1000 Mitarbeiter, die dieses Jahr noch eingestellt werden sollen. Wer die Büros von innen kennt, wird wissen, dass es zuletzt schon manchmal eng werden konnte.


Google Europe HQ, Gordon Street. Bewege das Bild mit der linken Maustaste oder gehe zur großen Kartenansicht

Am Wochenende las ich den interessanten und ausführlichen Artikel When Irish Eyes Are Crying. Er beschreibt hervorragend, wie ein vor Geldgier blinder Klüngel von einigen wenigen Immobilien- und Kreditspekulanten dieses Land in den Ruin getrieben hat. Natürlich nicht, ohne ein blindes Volk, das das Versprechen vom plötzlichem Reichtum ohne Gegenwert gerne geglaubt hat. Es fasziniert mich immer wieder, wie einfach die Erklärung ist: Künstlich in die Höhe getriebene Preise beförderten einen Bauboom, der viel zu viele Wohnraum für dieses Land mit seiner kleinen Bevölkerung produzierte. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich da stand, als ich vor einigen Jahren ankam und dachte: Wer soll in all diese Wohnungen ziehen? So viele Leute hat das Land gar nicht, selbst falls die Einwanderung anhalten sollte. Und dabei ist es geblieben: Geisterstädte überall. Die Einwanderer sind wieder nach Polen und Lettland abgezogen. So banal und einfach, dass es nicht einmal ein Studium braucht, um diese Fragen aufzuwerfen.

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