Viel Gewicht wurde auf Kampf- und Liebeshandlungen gelegt. Der Liebestrank kommt gar nicht mehr vor, die beiden verlieben sich statt dessen ganz "natürlich", modern und romantisch in einer Abhängigen-Situation (Krankenpflege). Sie sind dann auch nicht verhext und gebärden sich wie toll, sondern tragen ihr Los durchaus couragiert und rücksichtsvoll, so weit das eben geht. Natürlich gewinnt das Herz gegen den Kopf, wie es unser postromantisches Selbstverständnis von uns verlangt.
Auch das Moment der Treue gegenüber dem Freund, wie man es bei Wagner findet, das am Ende zum Ehrentod führt, wurde abgeschwächt. Tristan stirbt nun ganz heldisch im Kampf gegen die Iren und Verräter. Von Isolde heißt es, sie sei nach Tristans Tod nicht mehr gesehen worden, während sie in den älteren Versionen mit oder kurz nach Tristan starb. Wenn man historische Filme mag, soll man sich Tristan und Isolde ruhig ansehen. Der Film ist lange nicht so bombastisch und beeindruckend wie Troja. Aber er hat seine Nischen, von wo aus man ihn genießen kann. Natürlich weiß man auch die ganze Zeit, wenn man da drinnen sitzt, dass es wenigstens kein Happy End geben wird. Das hilft dann schon eine Menge.
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