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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Into the Wild von Sean Penn


Vor etlichen Jahren hatte ich das Buch von Jon Krakauer über den jungen Aussteiger Christopher McCandless gelesen, der kurz nach dem College seine Eltern verlässt und durch die USA nach Alaska zieht. Zu Fuß und per Kajak schlägt er sich durch und findet in der Wildnis einen alten verlassenen Bus. Dort überwintert er, ernährt sich von kleinen Tieren, die er schießt und von Beeren und Pflanzen, die er sammelt. Er hat ein Arten-Bestimmungs-Buch dabei und trotzdem macht er einen Fehler, isst giftige Beeren und wird krank, ohne sich je wieder richtig zu erholen. Er nimmt dramatisch ab und stirbt schließlich. Zwei Wochen später wurde er von Jägern im Bus liegend gefunden. Als den tragischten Moment begreift er selbst den Abschuss eines Elches, dessen Fleisch er dann vollständig an die Fliegen und die Wölfe verliert. Mich hatte dieses Buch natürlich unendlich fasziniert (wie auch Krakauers Into Thin Air, dass noch viel kraftvoller ist). Ich war als Jugendlicher immer der Aussteigertyp und hatte von einem Leben in den Kanadischen Wäldern geträumt. Letztlich ist es dann nicht viel mehr geworden, als ein paar Trips zu Fuß durch den Böhmer Wald und die Pyrenäen, mit dem Fahrrad durch Dänemark und dem Kanu durch die Mecklenburger Seenplatte. Zuletzt dann eben mit dem Auto durch Kanada und die USA, da sieht mann dann schon die Tendenz vom Aussteiger zum Touristen. Trotzdem las ich alle Rüdiger Nehberg Bücher, alles von Rheinhold Messner und selbst die Beschreibungen der historischen Touren durchs Eis (John Franklin, Owen Beattie - siehe Bild - und Sten Nadolny) und natürlich Jack London's The Road und Kerouacs On The Road. Sean Penns Film war natürlich sehr romantisch, etwas idealisierend sicher auch, aber vor allem war er so ein Film, der einen mal wieder die Wahrheit sehen lässt, die man als 20-Jähriger noch täglich fühlen kann. Ich saß jedenfalls im Kino und habe mich wieder erkannt. Der Junge, völlig losgelöst von menschlicher Gesellschaft, zufrieden mit sich alleine, lesend, vor sich hin redend, in Frieden mit seiner Umwelt. Ich denke gerade, dass ich das eigentlich mal wieder machen müsste, wenn auch nur für ein paar Tage.

3 Kommentare:

  1. hallo, was ist das für ein bild zu deinem artikel zu into the wild???

    grüße von susannina

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  2. Das ist ein Bild aus Owen Beatties Buch zur John Franklin Expedition.

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  3. Hello,
    ich habe gestern das erste Mal "Into the wild" gesehen. Ich bin mich ueberschlaegt. Ich hoffe etwas beginnt zu krachen in mich. Ich akzeptiere nicht mein Leben, mein Leid, meine Familie, und dass die Leute in Familien sich zerstoeren. Ich moechte mich akzeptieren zu beginnen. Don't destroy myself! (Ich habe Deutsch schon lange nicht benutz, sorry meine Fehlern).
    Alles Gute, for you, who I don't know.

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