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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Dienstag, 2. September 2008

April 2006 - Dublin und Howth


Am Donnerstag Abend kam Anne aus Berlin über London mit der Fähre nach Dublin. Am Abend waren wir in der Temple Bar. Es ist der bekannteste Pub in Irland und ich war bis dahin noch nicht drin gewesen. Wir haben einige Guinness getrunken und die irischen Musiker waren wirklich gut. Natürlich haben sie die ganzen traditionellen Songs von schmutzigen alten Städten und ertrunkenen Fischern gesungen. Am besten fand ich aber, als sie dann ein paar Rock'n'Roll-, Folk- und Country- Stücke zwischengeschoben haben. Das war wirklich mitreißend und interessant, auch weil man sieht, wie diese Song-Traditionen alle auf die unterschiedlichsten Arten zusammenhängen. Am nächsten Morgen sind wir dann nach Howth aufgebrochen. Bisher habe ich jeden, der mich besucht hat, dorthin mitgenommen und das kann man auch, weil es immer wieder anders ist. Die Landschaft, das Meer, der Hafen und der Himmel sehen jedesmal so verschieden aus. Man hätte meinen können, dass wir etwas Pech mit dem Wetter hatten, weil es ziemlich schaurig-regnerisch war. Im Grunde war das aber genau der Zauber: die Schatten-Spiele und Lichtreflexe auf Wiesen und Wasser, die Nebel- und Wolkenfetzen, die uns einhüllten, die funkelnden Regentropfen und die Regenbögen, das alles war wie ein Theater, von der Natur für uns aufgeführt. Vom Cliff-Walk aus, auf dem Weg nach oben, sahen wir kleine Wale vor der Küste und später im Hafen kamen ein paar Robben in der Hoffnung auf Fisch zum Foto-Termin.


Als wir oben angekommen waren, liefen wir Richtung Stadt und kamen am Summit Inn vorbei. Es fing gerade an, heftiger zu regnen und durch das Fenster konnten wir den Kamin im Pub lodern sehen, also gingen wir rein und bestellten Guinness und Irish Coffee. Dazu aßen wir Fisch, Burger und Kartoffeln. Wir wollten gar nicht mehr nach draußen gehen, so behaglich und interessant war es im Pub. Ich glaube, wir saßen vier Stunden dort und redeten und tranken. Um noch bei Tageslicht zur Bahnstation zu kommen, machten wir uns so gegen fünf Uhr etwas angetrunken auf den Weg nach unten. Es regnete weiter und wir machten fast bei jedem Schritt Fotos. Als wir schließlich zurück nach Dublin kamen, waren wir zu fertig, um noch auszugehen und weiterzutrinken. Also machten wir den Kamin an, schauten Quadrophenia und tranken Whiskey. Am Samstag ist Anne über diverse Märkte in Dublin geschlendert, während ich meinen Nahrungsmittel-Einkauf (absolut nervenzerrüttend in Dublin am Samstag) erledigt habe und zu Hause Zeitung lesen konnte. Dann haben wir uns am Trinity-College getroffen und sind zur Guinness-Brauerei gelaufen. Dort standen aber Himmel und Menschen an, um sich für 13 Euro ein paar Kupferkessel und alte Flaschen anzusehen, so dass wir wieder in die Stadt getrottet sind, um uns bei Gemüse-Suppe und Meat-Pie ein paar Guinnes und Irish Coffee hinter die Binde zu kippen.

Am Abend ist Anne dann zurück nach London geflogen und ich habe mir mit Daniela Romance and Cigarettes von John Tarturro angesehen. Anschließend waren wir ganz authentisch und billig chinesisch essen um uns dann noch mit Danielas Mitbewohnerin Anna im Harbourmaster auf ein Bier zu treffen. Gegen zwölf war ich zurück und habe mir im Bett noch Kiss Kiss Bang Bang angesehen. Ein lustiger Crime-Streifen mit einer absolut bezaubernden Schauspielerin. Heute morgen hatte ich dann endlich wieder die Zeit, ganz in Ruhe zu frühstücken und die ZEIT zu lesen.

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