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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Sonntag, 27. Juni 2010

Alarmanlagen in Dublin

Was mir nicht fehlen wird, sollte ich Irland irgendwann verlassen sind die zahlreichen Alarmanlagen in Autos und an den Häusern. Ich bin bisher noch keinen Sonntag aufgestanden, ohne dass mich das Geheule von Alarmanlagen begrüßt hätte, als ich die Fenster öffnete. Das Security-Business muss in angelsächsischen Ländern sehr einträglich sein. Gerade in Irland ist das jedoch verwunderlich, denn oftmals haben die Leute hier selbst in der Stadt ein dörfliches Verständnis von Nachbarschaft, lassen Haustüren und Fenster offen und kümmern sich recht wenig darum, wo und wie sicher sie ihre Autos abstellen. Ähnlich in den USA, wo ich ein Jahr wohnte: Alle hatten Alarmanlagen, ließen aber ihre Türen offen, sodass der Milchmann die Lieferung in den Hauseingang stellen konnte. Von den legendär unabgeschlossen geparkten Autos überall in den USA einmal ganz abgesehen.

Ganz sinnlos wird es jedoch, wenn man sieht, wie wenig sich die Leute um die Alarmanlagen kümmern, wenn sie das tun, was ihre Aufgabe ist: Alarm schlagen. Nicht nur gibt es dieses endlose sonntägliche Alarm-Konzert, ohne dass jemand einschreitet. Auf meinem Weg zur Arbeit sehe ich auch regelmäßig Polizisten an Läden vorbeischlendern, an deren Außenwand eine Alarmanlage heult und blitzt. Es kümmert einfach niemanden. Mit anderen Worten: Alarmanlagen zeichnen sich hier vor allem durch Fehlfunktion und falschen Alarm aus, sodass sie nicht mehr ernst genommen werden.

Die für mich dunkle Seite dieser lächerlichen Situation ist die Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahr durch den anhaltenden Lärm. Wenn ich nicht ohne Kopfhörer oder Ohropax am Frühstückstisch sitzen kann, ohne Kopfschmerzen zu bekommen, dann ist das kein hinnehmbarer Zustand. Ich kann mich jedoch auch nicht dazu durchringen, den Tisch zu verlassen und am Sonntagmorgen zum Ort des Alarms zu gehen und die Polizei anzurufen. Die würden mich sicher blöd angucken und fragen, ob ich nichts besseres zu tun habe, als die Polizei zu unnützen Einsätzen zu rufen.

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