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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Samstag, 4. September 2010

Die acht Essentials für prekäres Wohnen

Um das prekäre Wohnen halbwegs erträglich zu machen, braucht man seine ganz individuellen sieben Sachen. Oder acht in meinem Fall. An was muss man neben den selbstverständlichen Sachen wie Kleidung und Geld noch denken, um die Zivilisation selbst unter den widrigsten Bedingungen hoch zu halten? Anständig aus dem Koffer leben ist eine Kunst. Deswegen hier meine acht Essentials:

  1. Elektrische Zahnbürste und Rasierer. Auf keinen Fall dürfen nicht-elektrische, manuelle Rasierer oder Zahnbürsten mitgenommen werden. Das verstärkte nur den Eindruck vom prekärem Leben.
  2. Besteck. Besser noch als mein Reisebesteck wäre ein echtes Silberbesteck mit Elfenbeingriffen.
  3. Der Reise-Adapter. Klarer Fall!
  4. Ein gutes Buch. Am besten etwas romantisch-rebellisches wie hier von Edward Abbey. Da lernt man auch widrige Umstände schätzen.
  5. Der Laptop. Ohne verdummt man, hat einen Kontakt zur Außenwelt, sieht keine Nachrichten und wird von seinen Facebook-Freunden vergessen.
  6. Schlafmaske und Ohrenstöpsel. Ernsthaft: Ohne macht man kein Auge zu. Besonders in Dublin, wo die Sonne um 5 aufgeht und die nachbarlichen Alarmanlagen die ganze Nacht hindurch heulen. Exkurs: Alarmanlagen sind in Dublin überall, aber niemand nimmt sie ernst. Ich sah schon Polizisten an Banken vorbei schlendern, während über dem Eingang die Alarmanlage schrillte.
  7. Das Schweizer Taschenmesser in groß. Für das Brotschneiden, Bierflaschenöffnen, Korkenziehen, Büchsenknacken, für die Maniküre und die Fahrradreparatur.
  8. Das Wichtigste: der 0,5 l Thermobecher mit Teesieb. Ohne den gehe ich nirgends hin, denn ich bin kein Mensch, wenn ich morgens keinen ordentlichen Tee bekomme. Der Becher ist unkaputtbar und man kann selbst im Bett aus seiner kleinen Öffnung im Deckel trinken. Nachteil: Man muss bei der Flughafenkontrolle immer seine Tasche leeren, um zu zeigen, dass man in dem Becher wirklich nur eine Tüte losen Tees gestopft hat und keine Unze Marihuana.

2 Kommentare:

  1. Eine manuelle Zahnbürste ist gleich prekäres Leben? Dann lebe ich prekär :)

    Das mit den Alarmanlagen würde mich interessieren: Warum gehen die überhaupt so oft an?

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  2. War'n Witz :)

    Gute Frage, warum die immer angehen, besonders an Sonntagen - Meine Theorie ist, dass die Erschütterungen der riesigen Doppeldeckerbusse, die durch die engen Dubliner Straßen rumpeln, die Alarmanlagen auslösen. In der Woche passiert das nicht, weil die Geschäftsinhaber anwesend und daher die Anlagen ausgeschaltet sind. Außerdem kommen noch die ganzen Autos mit Alarmanlagen hinzu und da reicht ein Windstoß...

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