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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Samstag, 4. Dezember 2010

Sind die Deutschen Schuld an Irlands Krise?

Randlage Währungsraum
Das Argument geht so: Seit es den Euro-Währungsraum gibt, haben große Länder, besonders Deutschland, Irland mit Geld überschwemmt. Für diese Kredite ziehen diese Länder nun die Preise an und Irland geht bankrott in die gehasste Abhängigkeit.

Ja, der gemeinsame Währungsraum hat es Irland ermöglicht, sich Geld zu leihen. Aber es ist absurd, anzunehmen, dass deutsche Banken den Iren Geld aufgezwungen haben und verlangt hätten, es ruinös anzulegen und an gierige Bauunternehmer weiterzuverleihen oder zahlungsunfähigen Privatpersonen Hauskredite zu geben.

Irland muss seine inkompetente und korrupte Business-Struktur reformieren. Es ist geradezu selbstmörderisch, wie Irland großen Firmen erlaubt, die staatlichen Steuersystem zu unterlaufen. Banken wurden zudem keinen adäquaten Kontrollen unterzogen. Es gibt haarsträubende Geschichten von Hunderten von Millionen, die per Kredite an Vorstandsmitglieder verschiedener Banken verteilt wurden. In einem Fall wurden €400 Millionen zur Verfügung gestellt, um Firmenanteile von einem Privatmann zurückzukaufen, der diese Anteile heimlich erworben hatte.

In dem Irish Times Artikel Falling out of love with the EU sagt Professorin Brigid Laffan vom University College Dublin, dass diese Trotzreaktion, mit dem Finger auf andere zu zeigen, verständlich sei, aber eben unehrlich. Die Krise sei durch politische Schwäche selbst gemacht. Am Ende des Artikels, findet man dann aber doch, dass die angebliche "Deutsche zuerst" Attitüde des modernen Berlin mindestens mitschuldig ist.

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