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Im Mai 2011 bin ich nach 6 Jahren in Irland zurück nach Deutschland gezogen und habe diesen Blog eingestellt. Mein neuer Blog heißt Geist und Gegenwart und ist unter www.geistundgegenwart.de zu erreichen.

Montag, 24. Januar 2011

Mobiles Internet in Irland

Huawei E1222 von Three.ie
Bei mobilen Broadband-Modems hat sich in letzter Zeit viel getan. Sie sind klein, preiswert und praktisch, wenn man mit dem Laptop auch unterwegs Internetzugang haben möchte. Mein erstes Modem dieser Art war von Vodafone, ziemlich groß und mit einem Kabel an den USB-Anschluss angebunden sah es eher aus, wie eine Maus. Neue Modems sehen nicht anders aus, als ein herkömmlicher USB-Memory-Stick. USB-Speicher ist eine Funktion, die heutige Modems zusätzlich auch noch erfüllen. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung über diese Mobilfunknetze ist jedoch bescheiden. Aber auch hier wird der Fortschritt nicht halt machen.

Anbieter versuchen natürlich, möglichst viel Geld herauszuholen und ihre Kunden am besten per Vertrag über Jahre an sich zu binden. Als ich vor ein paar Monaten zurück nach Dublin kam, wollte ich mich aber nicht vertraglich binden, weil ich schlecht abschätzen konnte, wie lange ich hier bleiben wollte. Also klapperte ich die verschiedenen Anbieter ab: Vodafone, Meteor, O2 und Three. Entweder gab es nur Verträge oder die Modems waren überteuert. Three hatte das beste Angebot: 30 € für das Modem und dann "pay as you go", also ohne Vertrag, soviel zahlen, wie man verbraucht.

Linux? Viel Glück!
Soweit so gut die Theorie. Das Kundenerlebnis insgesamt ist jedoch eher frustrierend. Erst stellte sich heraus, dass diese Modems (in meinem Fall ein Huawei E1222) das Betriebssystem meines Laptops Linux nicht mögen. Man riet mir sogar ab, ein Modem zu kaufen, da es nicht laufen würde. Trotzig versuchte ich mein Glück. Mit etwas Recherche in Linux-Foren und viel hin und her zwischen dem indischen Kunden-Service, mir und dem Three-Laden in der Grafton Street (wo sie kein Vorführgerät hatten) und der Thomas Street gelang es mir jedoch, alles einzurichten. Die komplette Anleitung kann man in meinem Buzz Mission mobile broadband on Linux auf Englisch nachlesen.

Umständliches Aufladen der Kredite
Seit dem läuft alles hervorragend. Einzig und allein das Neukaufen von Krediten ist eine Schande. Zum einen dauert das zu lange. Erst logt man sich ein, die Seiten laden ewig, dann zahlt man zum Beispiel 20 €, dann wartet man mindestens 10 Minuten, bis das Geld im Konto gutgeschrieben ist. Am besten, man wechselt den Browser währenddessen, denn die Cookies scheinen zu erinnern, dass man kein Geld auf dem Konto hat, auch wenn man gerade bezahlt hat. Dann muss man mit dieser Gutschrift auf eine neue Seite gehen und hier entsprechende Services kaufen, also z.B. einen Monat Broadband, limitiert auf 1GB für 15 €. Dann wartet man wieder ewig. Der Kundenservice empfiehlt, das Modem zu entfernen und wieder anzuschließen. Wenn man Glück hat, geht alles nach 30 Minuten wieder.

Miese Preispolitik und armselige Website-Programmierung
Zum anderen ist da die Preispolitik, die einen unangenehmen Beigeschmack hat. Hat man hier wirklich die besten Interessen des Kunden im Auge? Und wenn nicht: Ist das kluge Unternehmenspolitik in einem Markt, der immer heftiger umkämpft ist? Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

  1. Mobile Surfing 500MB: €4.99
  2. Mobile Broadband Daily 500MB: €5.00
  3. Mobile Broadband Weekly 2GB: €10.00
  4. Mobile Broadband Monthly 1GB: €15.00
  5. Mobile Broadband Monthly 7.5GB: €25.00
  6. Mobile Broadband Monthly 20GB: €35.00

Beim ersten Blick fragt man sich schon, wer für 5 € 500MB begrenzt für einen Tag kaufen würde, wenn er dieselbe Datenmenge für 4.99 €, aber zeitlich unbegrenzt kaufen kann. Wenn man nun von seinen 20 €, die man hochgeladen hat, 4.99 für 500MB ausgibt, stellt man fest, dass es immer einen Rest geben wird, denn man kann nur 10, 20, 30 oder 40 € hochladen. Optionen 3., 4. und 5. sind auch interessant, denn es fehlt eine Option und zwar die kundenfreundlichste: Mobile Broadband Monthly 2GB. Mit Mobile Broadband Monthly 1GB schafft man es nicht über einen Monat und 2GB schaffe ich kaum, in einer Woche zu versurfen.

Ich bin dankbar dafür, dass es diese Möglichkeiten überhaupt gibt, jedoch ärgert mich die offensichtliche Verarsche. Man gibt sich nicht einmal Mühe zu verbergen, dass es darum geht, den Kunden mit blöden Preisplänen zu verleiten, mehr Geld auszugeben. Mich regt auch immer auf, wenn Internetfirmen ihre eigenen Websites nicht richtig programmieren können. Der Screenshot zeigt, dass man bei Three.ie sich nicht in der Lage sieht, eine Tabelle für Firefox zu optimieren. Ist es gar gewollt, weil so die Kunden noch schlechter verstehen, was wie viel kostet?

Verwirrende Preispolitik bei Three-ie

2 Kommentare:

  1. Damn right.
    Der Support ist der letzte dreck.
    Ich bin bei emobile und rege mich jetzt seit gut 10 Tagen schon darüber auf.
    Es gibt nur eine möglichkeit das Geld seinem Konto gutschreiben zu lassen, und das ist per emobile Broadband manager.
    Code per sms schicken, Code online eingeben o.ä. was heutzutage zu den absoluten Grundlagen gehören sollte gibt es nicht.
    Den emobile Braodband manager gibt zum Glück auch nicht zum Download auf der Website oder als CD im Shop, nein nur vorinstalliert auf dem modem.
    Da bei mir diese manager nicht vorinstalliert war, beiße ich mir jetzt seit 10 tage die Zähne daran aus mein Internet nutzen zu können.

    Inzwischen hab ich einen neuen Stick bekommen, wofür ich geschlagene 3 stunden im emobile shop verbracht habe, da sie mir nicht einfach den Broadband manager auf einer CD geben konnten (auch nicht auf nachfrage) sondern meinen stick umtauschen mussten und mich nicht in ihrer DB gefunden haben.

    Nun hab ich zwar den Braodband manager installiert und auch mein Konto aufgeladen, aber ins Internet kann ich immer noch nicht, da mein 30 Tages Pass vom letzten Monat zwar ohne verbliebenen Traffic ist aber immernoch läuft. Dies nicht wissen hab ich jetzt gut 3 euro verschwendet durch "Traffic nachkaufen(2c/MB)".

    udn da wird dann auch schon das nächste Problem auf mich zukommen: So wie ich die Firmen kennen, werde ich nicht für 3 euro aufladen können sonder min. 5€ wenn ich pech habe min. 10€.

    Ich hab selten soviel unfähigkeit und mist auf einem Haufen gesehen.
    Das einzigst Positive über emobile ist, dass ich nahezu immer fullspeed mit bis zu 7mbit/s up und down hatte.

    Ich werde jetzt schaun, dass ich mein Huwei Modem unlocked bekomme und mir eine Meteor Simkarte besorgen und hoffen, dass es damit besser wird.

    Gruß, J-M aus Cork

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  2. Fall's es tröstet: Wenigstens insgesamt ist es auf lange Sicht preiswerter und flexibler als in Deutschland, wo man einen Vertrag eingehen muss.

    Viel Glück ;)

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